Siebenschläferkapelle




Auf der Straße zwischen Weyhers und Ried, kurz hinter der Einfahrt zum Weikardshof, befindet sich etwa 50 m links der Straße die „Siebenschläferkapelle“. Sie stellt mit rechteckigem Grundriss, großem Torbogen und eindrucksvollem Laternentürmchen einen auffälligen Bau dar. Diese Kapelle war ursprünglich der Altarraum der durch einen Neubau ersetzten Kirche in Obernüst (Pfarrei Schwarzbach). Dieser Bau wurde als Ersatz für die ursprünglich direkt neben der Straße gelegene Wegekapelle, das sogenannte „Heiligenhäuschen“ errichtet.

Es handelte es sich beim „Heiligenhäuschen“ um einen sehr kleinen Fachwerkbau, der mit Wettbrettern beschlagen und mit Hohlziegeln gedeckt war. Er war mit einem einfachen Altar ausgestattet, mit einer barocken Madonna und einer durch Inschrift auf das Jahr 1744 datierten Holzplastik geschmückt, die die schlafenden „Siebenschläfer“ auf einer Wiese zeigt. Das Heiligenhäuschen geht auf eine Legende aus der Zeit des 30jährigen Krieges zurück. Eine Gruppe schwedischer Soldaten plante, das Dorf Weyhers am frühen Morgen zu überfallen. Da über einige Tage in ein dichter Nebel im Lüttertal das Dorf verdeckte, zogen die Soldaten weiter und so wurde das Dorf gerettet. Die eigentliche Legende der „Siebenschläfer“ erzählt von der Zeit der Christenverfolgung zur Zeit des Kaisers Decius (249-251). Sieben christliche Jünglinge seien in einer Höhle eingemauert worden und verstorben, nach vielen Jahren aber wieder erwacht. Diese Legende wird auch im Koran überliefert. Als um 1968 die Plastik mit den Siebenschläfern verschwunden war – man vermutete Diebstahl -,wurde die Madonnenfigur geborgen. Später wurde die Wegekapelle abgebaut und mit dem alten barocken Altar im Hessenpark in Neu Ansbach wieder errichtet. Mit der Gründung eines Vereins im Jahr 2000 wurde die Siebenschläferkapelle mit einem neuen Altar mit Nachbildungen der Madonna und der Plastik der Siebenschläfer ausgestattet. Diese Plastik war inzwischen wieder aufgefunden worden. Seit dieser Zeit wird die Siebenschläferkapelle für Gottesdienst und Wallfahrt wieder genutzt und lädt zum Gebet und Verweilen ein..

Den Text sprach Rudolf Henkel.

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