1989 öffnete sich in einem wahrhaft historischen Akt die deutsch-deutsche Grenze. Noch im selben Jahr wurde in Schmalkalden der Rhönklub wieder neu ins Leben gerufen. Die Patenschaft übernimmt am 24.03.1990 unser Rhönklub-Zweigverein aus Weyhers. Nach der Patenschaftsfeier ging man mit dem Versprechen auseinander, dass bis zum nächsten Treffen in Weyhers die Schmalkalder den Text der Rhön-Hymne „Ich weiß basaltene Bergeshöhn…“ und die Weyherser den Text des Rennsteigliedes „Ich wandre ja so gerne am Rennsteig durch das Land…“ beherrschen sollten. Ja, Singen verbindet! Ob´s allerdings mit der Textsicherheit bei allen beim nächsten Treffen geklappt hat, ist nicht dokumentiert. Regelmäßig finden seitdem gemeinsame Veranstaltungen und Wanderungen sowie jährlich 3-Tage-Wanderungen im Wechsel in Thüringen und Hessen statt. Freundschaften sind entstanden und werden bis heute gepflegt. Zum 125-jährigen Jubiläum des Weyherser Rhönklub-Zweigvereins in 2001 überraschte uns unser Patenverein mit einer Holzskulptur. Die Übergabe des „hölzernen Rennsteigfranz“ sorgte für große Erheiterung und Freude bei uns. Er erhielt einen Ehrenplatz in Weyhers, hier neben dem Torbogen an der Ecke Bergstraße/Fuldaer Straße. Der Torbogen besteht übrigens aus sichergestellten alten Sandsteinen, die bei Erdarbeiten vor der Wasserburg, die als Stammsitz der Ritterder Ritter von Ebersberg genannt vn Weyhers gilt, gefunden worden waren. Weil der Zahn der Zeit nach einigen Jahren arg am Rennsteigfranz genagt hatte, wurde der Bildhauer Elmar Baumgarten vom Ritzelshof beauftragt, eine neue Figur zu schaffen. Anlässlich der 3-Tage-Wanderung im Juni 2012 wurde der neue Rennsteigfranz „gemeinsam getauft“! Unser Rennsteigfranz steht hier nun vor euch als ein sichtbares Zeichen der seit der Grenzöffnung gelebten Freundschaft mit den Wanderfreundinnen und -freunden aus Schmalkalden.

Dieser Text wurde gesprochen von Claudia Axt-Müller