Wenn man vom Bürgersteig der Burgstraße am Beginn des Georgswegs in nordwestlicher Richtung
auf das Gelände der ehemaligen Wasserburg Weyhers blickt, erkennt man nur eine Ansammlung von
Häusern, die zur Straße hin ein offenes Viereck bilden und zum Teil auf alten Grundmauern der
Wasserburg Weyhers stehen. Auch die Häuser weiter links gehören zu diesem Burgbereich. Etwas
weiter rechts sieht man das einzige noch erhaltene Gebäude, das freilich – ehemals durch eine
Zugbrücke von der Wasserburg getrennt – als sehr schönes Fachwerkhaus noch erhalten ist: die
ehemalige Vogtei, später Amtshaus, Gastwirtschaft, Bayerische Post, heute Wohnhaus. Daneben
stand früher eine Scheuer.
In den Gebäuden links (Burgstraße 14) verbergen sich im Keller und in den meterdicken
Grundmauern die Reste des ehemaligen Wohnturms; das frühere Gasthaus „Zum Adler“ steht quer
zur Blickrichtung und wurde wohl auf alten Mauern 1709 errichtet. Die ehemaligen Pferdestallungen
(Burgstraße 8) mit Rundbogentür an der Südseite sowie die westliche Mauerseite der Wasserburg
sind in die spätere Bebauung einbezogen und gehen in Resten auf Bestandteile der Wasserburg
zurück.
Das Rittergeschlecht der „Ebersberger“ genannt „zu Weyhers“ war 1270 an der Ermordung des
Fuldaer Fürstabtes beteiligt. Damals soll als Folge die Wasserburg zerstört worden sein. Die früheste
Erwähnung von „Weyhers“ wird mit diesem Datum in Verbindung gebracht. Eine archäologische
Untersuchung des gesamten Geländes war wegen der nachfolgenden Bebauung nicht möglich. Bei
Renovierungen im Vorfeld des ehemaligen Gasthauses „Zum Adler“ kamen Türsteine zum Vorschein,
die geborgen und an der Bergstraße neben dem Denkmal des „Rennsteig-Franz“ aufgerichtet
wurden.
Am Südhang des Geländes lag die ehemalige St. Georgskapelle, die der Wasserburg zuzuordnen ist.
Sie wurde Mitte des 19. Jahrhunderts abgebrochen; der spätgotische Taufstein wurde in die neue
erbaute Pfarrkirche verbracht.