Jüdischer Friedhof




Etwa 100 m östlich der alten Straße von Weyhers nach Dietershausen erstreckt sich auf der Höhe der jüdische Friedhof.

Am modernen Eingang von der nördlichen Seite blickt man auf einen Gehweg. Die Gräber sind fast alle nach Osten ausgerichtet; die letzten Bestattungen erfolgten bis 1942. Zuvor war der Fuldaer jüdische Friedhof geschlossen worden. Ein im Jahr 1936 erstelltes Verzeichnis listet die ältesten Gräber ab 1720 auf und erfasst 620 Grabstätten. Die Grabsteine zeigen auf ihrer Vorderseite hebräische Inschriften; auf der Rückseite finden sich seit Beginn des 19. Jahrhunderts die bürgerlichen Namen mit Herkunft aus den zum Fuldaer Amt Weyhers gehörenden Gemeinden. Das waren die Dörfer Wüstensachsen, Gersfeld, Hettenhausen, Schmalnau, Lütter, Poppenhausen und Weyhers. Viele Grabsteine sind mit Bildsymbolen versehen. Sie zeigen zum Beispiel segnende Hände, ein Schofar-Horn, Palmzweige und anderes mehr. Diese Zeichen verweisen auf Beruf oder Rang des Toten innerhalb der Gemeinde. Verfolgt man den modernen Weg vom Eingang nach Süden, stößt man auf den alten Weg vom früheren Eingang von der westlichen Seite. Hier findet man eine kurze Mauer, an der früher das hölzerne Tor befestigt war. Unmittelbar links davon stand außerhalb bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts das kleine „Tahara“. Das war ein mit Walmdach und einer Tür versehenes Totenhäuschen, wo die Toten für die Bestattung vorbereitet wurden. Da dieses Totenhäuschen mehrfach in den 1970er Jahren aufgebrochen wurde, wurde es abgerissen. Mehrfach kamen auch Grabschändungen vor. Ganz in der Nähe dieses ursprünglichen Eingangs liegt ein bronzezeitliches Hügelgrab, das im 19. Jahrhundert ausgegraben wurde. Die ältesten Gräber liegen auf dem nach Süden gelegenen Teil des Friedhofs. Eine kleine Anzahl von Gräbern liegt auf der äußersten östlichen Seite. Der Friedhof untersteht heute der jüdischen Gemeinde in Fulda und wird von der politischen Gemeinde Ebersburg gepflegt. Immer wieder kommen Nachfahren der in Weyhers bestatteten Juden, um die Gräber der Vorfahren zu besuchen.

Den Text sprach Rudolf Henkel.

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