Die Vogtei war Amtssitz des ebersbergischen Verwalters. Laut einer Gerichtsakte des Jahres 1623 wurde sie am 05. Juli 1622 von den Fuldaern aufgrund ausstehender Zinszahlungen überfallen und anschließend geplündert; ein gelegtes Feuer im Bettstroh konnte gerade noch gelöscht werden, sonst wäre das Haus im 30-jährigen Krieg untergegangen.
Eng mit der Vogtei war auch die Nutzung des Hauses als Gaststätte verbunden. Der älteste Pachtvertrag stammt aus dem Jahr 1708 und benennt einen Wirt, dessen Vorfahren schon als Wirte tätig gewesen seien.
Im Jahr 1778 verkauften die Ebersberger sämtliche Besitzungen in und um Weyhers an den Fürstbischof von Fulda, Weyhers wird nun ein einheitliches fuldisches Dorf, das Haus verlor damit seine Funktion als Vogtei und wurde als Gaststätte ebenfalls verkauft.
Nach den Napoleonischen Wirren und dem Wiener Kongress wurde Weyhers von 1816 bis 1866 bayrisch. Zirka zur Mitte des 19. Jhd. wurde das Gasthaus komplett im klassizistischen Stil außen verputzt; alle alten Aufnahmen zeigen das Gebäude in dieser Fassung. Auch wurde 1868 im Hof eine Kegelbahn errichtet, die bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts bestand.
Für das letzte Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts bis 1897 war nachweislich das Postamt hier untergebracht. Im Jahr 1979 schloss die Gaststätte für immer ihre Pforten, das Gebäude ist von nun an reines Wohngebäude. Der Name der Gaststätte „Zur alten Post“ und „Bayrischer Hof erinnerte an die Vergangenheit des 19. Jahrhunderts. Bei den Einheimischen ist es immer noch als „Meddelwerts“ bekannt.
Im Jahr 2001 begannen umfangreiche Sanierungsmaßnahmen, der Außenputz wurde abgenommen und das Haus erhielt wieder seine ursprüngliche Fachwerkansicht. 2011 wurden die Arbeiten mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis honoriert.
Der Text wurde gesprochen von Thorsten Leitschuh